Städte sind die Treiber des Wandels

Fast 20 Jahre leidenschaftlicher Arbeit als Lörracher Oberbürgermeisterin hatten meinen Fokus gerichtet auf Bildungsthemen und die kommunale Umweltpolitik, dort auch zunehmend auf den Einfluss europäischer Gesetzgebung. Auch eine digitale Agenda für die Städte stand auf meinem Wunschzettel, wohl wissend, dass keine Stadt hier im Inselbetrieb vorankommt.

Wer konnte ahnen, dass nur ein Jahr später durch die Flüchtlingswelle 2015/2016 ganz andere Aufgaben auf die Städte zukommen würden und davon natürlich auch der Städtetag als Partner der Städte unmittelbar betroffen sein würde? Noch tiefgreifender war der Wandel durch Corona und wir wissen heute noch nicht, wie hart uns die Energiekrise in den Städten wirklich treffen wird. Der traumatische Krieg in der Ukraine zeigt uns , wie verwundbar wir sind, zeigt aber auch, dass uns jetzt gerade in Sachen Klimaschutz große Versäumnisse einholen.

Eines aber ist in den vergangenen Jahren deutlich geworden: ohne die Kraft der Städte und Gemeinden, der Kommunen schlechthin, hätten wir diese Krisen nicht so vergleichsweise glimpflich überstehen können.

Es ist die Stadtgesellschaft, die sich in Krisen bewährt.

• Es sind die kleinen und großen Städte in diesem Land, die das Leben auch im ländlichen Raum bereichern
• Es sind die kleinen und großen Städte, die mehr Flüchtende aufnehmen, als sie müssten
• Es sind die kleinen und großen Städte, die durch ihre Bildungs- und Kulturangebote Arbeitskräfte auch in entlegeneren Standorten binden
• Es sind die kleinen und großen Städte die Treiber des Wandels

Die europäische Stadt hat eine lange, ungebrochene Tradition. Diese zu stärken, hat mich motiviert in diesen acht Jahren. Und es bleibt mein Thema. Hierfür möchte ich weiterhin meine Stimme erheben.